Information zum Mineralstoff Zink
Mit dem Thema Zinkmangel beschäftige ich mich seit 1996, als ich dessen Wirkungen (und die Besserung des Zinkmangels durch eine Zinkkur) bei einer Klientin beobachten konnte. Die Veränderung war vergleichbar mit der auf diesen beiden Fotos:
Links: Patient mit Zinkmangel durch irrtümlich zinkarm hergestellt künstliche Ernährung. Neben körperlichen Beschwerden zeigte der Patient auch psychische Symptome.
Rechts: Derselbe Patient nach mehrwöchiger Zink-Substitution.
(aus: Holtmeier/Kruse-Jarres: Zink - Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1991); Verwendung der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Prof. W. Seeling, Ulm.
Was ist Zink?
Zink ist ein natürliches Element, das als lebenswichtiger Mineralstoff in allen Zellen des menschlichen Körpers vorhanden ist. Über 200 Enzyme sind auf Zink angewiesen. Der Körper hat keinen Zinkspeicher. Deshalb kann schon leichter Zinkmangel Beschwerden auslösen, die durch eine wieder ausreichende Versorgung mit Zink bessern können.
Wie macht man eine Zinkkur? Wann lohnt sich das?
Für eine so genannte Zinkkur führt man seinem Körper über mehrere Wochen (mindestens drei, besser zwölf) etwas mehr Zink zu, als man täglich benötigt. So können eventuell vorhandene Defizite ausgeglichen werden.
Mit Hilfe von Lebensmitteln durchgeführt, kommen Austern, Rindfleisch und Rinderleber, für Vegetarier auch Cashewnüsse oder dunkle Schokolade in Frage. Es gibt aber gute und preiswerte Zinkpräparate (Apotheke, Drogeriemarkt), mit denen ausschließlich Zink (also keine zusätzlichen Kalorien) zugeführt werden kann. Täglich 15-25mg zusätzliches Zink sind angebracht. Bei der Einnahme von Präparaten ist darauf zu achten, dass diese eine Stunde vor bzw. drei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Zink wird im Dünndarm aufgenommen, daher sollte dieser "frei" sein. Größere Mengen Vollkorngetreide, Calcium, Eisen und Magnesium behindern die Zinkaufnahme. Ein Abstand von vier Stunden zu anderen Mineralien ist angeraten. Vitamine behindern die Zinkaufnahme nicht, manche (A, C, B) fördern sie sogar.
Eine Zinkkur lohnt sich bei allen Beschwerden, die durch Zinkmangel ausgelöst sein könnten. Eine "kleine Zinkkur" von drei Wochen Dauer kostet mit einem guten Zinkpräparat (z.B. Zinkorot25, ZinkBeta, ZinkVerla) ca. 6 Euro. Bessern sich die Beschwerden, kann man noch einmal 100 Tage anhängen und so auf Nummer sicher gehen.
Woran erkennt man Zinkmangel?
Schweren Zinkmangel erkennt man im Blut oder aus dem offensichtlichen Zustand eines Menschen wie auf obigen Bildern zu sehen.
Leichter bis mittlerer Zinkmangel ist im Blut meist nicht zu erkennen. Deshalb raten Experten zu einem "Ex-juvantibus-Test", d.h. einer Zinkkur und parallelen Beobachtung, ob sich die Beschwerden bessern. "Wenn Zink hilft, war es ein Zinkmangel" heißt hier nach Dr. H. P. Bertram die Faustregel. Einen kostenlosen, anonymen Selbsttest zur Ermittlung Ihres "Zinkmangel-Risikos" finden Sie unter www.zinktest.de
Weitere Informationen zu Zink
Deutschland gehört zu den Ländern, in denen viele Menschen ihren durchschnittlichen Tagesbedarf am lebenswichtigen Mineralstoff Zink zeitweise nicht über die Nahrung decken.
Dazu gehören vor allem Veganer oder Menschen, die sich ohne Rindfleisch und Meeresfrüchte ernähren.
Weitere Risikofaktoren sind Stress, Alkohol- und Drogenkonsum, Schwangerschaft sowie Stillzeit. Auch durch Operationen mit Narkose* oder Chemotherapie bei Krebs kann man Zinkbestände im Körper reduzieren. (* das Phänomen "Delir" könnte in vielen Fällen schlicht ein durch den Zinkverlust bei Narkosen ausgelöster Zinkmangel sein)
Eine Unterversorgung mit Zink führt bei manchen Menschen außer zu einem geschwächten Immunsystem, Hautproblemen oder sexueller Unlust. Aus Unruhe, Konzentrationsschwäche und Reizbarkeit können auffällige psychische Störungen wie Angstattacken, leichten bis schweren Persönlichkeitsveränderungen, Lethargie oder sogar Psychosen werden; eine psychotherapeutische Behandlung bleibt meist wirkungslos, da durch fehlendes Zink auch die Denkfähigkeit herabgesetzt ist. Dieser Zusammenhang wird trotz zahlreicher Hinweise in der Literatur (z. B. Pfeiffer 1970, Holtmeier/Kruse-Jarres 1991, Wagner 1998) noch weitgehend ignoriert. Dabei könnte manchmal mit wenigen Milligramm Zink ein oft langjähriges Leiden (bis hin zum Suizid) verhindert werden.
Wird der biochemische Hintergrund nicht normalisiert, zeigen sich andere Therapieversuche als weitgehend nutzlos.
Erste Anzeichen für eine mögliche Unterversorgung mit Zink können sein:
- Schlaf- und Aufwachprobleme
- schwankende Qualität der Handschrift
- häufige Erkältungen
- ein schlechter werdendes Namensgedächtnis
- Ringe unter den Augen
- weiße Flecken in den Fingernägeln
Neben Zinkmangel kann bei psychischen Störungen oder Beschwerden auch an Vitamin B6-Mangel, Jodmangel, Lithiummangel oder Magnesiummangel gedacht werden.
Beispiel für die Wirkung einer Zinkkur (eine Zuschrift, die ich vor vielen Jahren erhalten habe):
Hallo Herr Winkler,
ich bin nach Recherchen zum Thema Zink und Depressionen auf ihre Homepage gestoßen. Durch Zufall habe ich herausgefunden, dass meine unerklärlichen Ängste und Depressionen (Akne etc) durch Zinkorotat-POS behandelbar sind. Allerdings stellen sich die Symptome auch nach langfristiger Behandlung wieder ein, wenn ich die Tabletten absetze. ich möchte deshalb die wirkliche Ursache herausfinden, bin aber bisher bei allen Ärzten auf Granit gestoßen ("gibt keinen Zinkmangel in Deutschland", "Placeboeffekt" etc.). (...) Zinktabletten haben das innerhalb von 2 Monaten "behoben". Komisch, nicht wahr ...
Mit lieben Grüßen,
(Name der Redaktion bekannt)
Erfahrungsbericht:
Zinkmangel über Umweg erkannt und gebannt! von R. Z., (Name der Redaktion bekannt)
Ich bin eigentlich nicht unmittelbar auf den Zinkmangel gestossen, sondern über folgenden Umweg: Ich litt viele Jahre an Depressionen, wahrscheinlich schon seit dem 16. Lebensjahr (ich bin 43 Jahre alt). Nach ambulanten Behandlungen über 3 Jahre, beginnend im Alter von 35, kam ich mit 40 in eine klinische psychosomatische Behandlung für 10 Wochen. In dieser Klinik fragte ich mich, warum soviele Patienten immer wieder kommen, also nicht endgültig geheilt werden. Ich fand die Lösung in den Schriften von Dr. Max Daunderer, Toxikologe aus München: Quecksilber aus dem Zahnamalgam verändert das Gehirn und löst bei empfindlichen Personen Depressionen aus. Ich ließ mir das Amalgam, auch das Gold, also sämtliche Metalle entfernen und begann eine Entgiftung mit dem von ihm in Deutschland eingeführten DMPS, offenbar das einzige Mittel, das wirklich in der Lage ist, Quecksilber auszuscheiden. Nur - es stellte sich keine Besserung meines Gemütszustandes ein.
Eine mich während der Entgiftungsphase begleitende Ärztin stellte bei mir dann einen gravierenden Zinkmangel fest: ich hatte einen Wert von 43 anstelle 180 bis 720 (Maßeinheit weiß ich nicht). Sie verabreichte mir daraufhin 1x wöchentlich eine Ampulle Unizink iv, gesamt 5 Stück. Erst nach der 3. Spritze bemerkte ich eine Reaktion, aber eine solche die ich nie vergessen werde: ich bekam innerhalb einer Stunde nach der Spritze eine unverschämt gute Laune, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt hatte!
Literatur:
Holtmeier, Kruse-Jarres: Zink (Wissenschaftliche Verlagsanstalt Stuttgart), Winkler, Werner (2016): Was Sie über Zink und Zinkmangel wissen sollten (Shaker), Kuljeet Kaur et al., Zinc: The Metal of Life
Lebensmittel, aus denen Zink gut aufgenommen wird:
Austern
Cashewkerne
Dunkle Schokolade (Kakao)
Haselnüsse
Mandeln
Rinderleber
Rindfleisch
Fragen und Antworten zum Thema:
Kann ich mich mit Zink vergiften, wenn ich es längerfristig zuführe?
Bei manchen medizinischen Behandlungen wird bis zu 200mg Zink täglich verabreicht; 100g Austern enthalten ca. 150mg davon. Berichte von schweren Nebenwirkungen beginnen bei 275-550mg Zinkaufnahme täglich. Bei längerer Anwendung sollte gelegentlich der Kupferspiegel im Blut gemessen werden.
Darf man Kindern zusätzlich Zink geben?
Muttermilch enthält 3-5mg Zink/Liter. Gerade wenn Kinder wenig Fleisch bzw. Innereien essen, kann etwas zusätzliches Zink (z.B. mittels Brause-, Kau-oder Lutschtabletten) helfen, die notwendige Menge zuzuführen.
Lässt sich Zinkmangel im Blut nachweisen?
Im Blutserum befinden sich weniger als 1% des Körperzinks. Da unser Organismus offensichtlich versucht, die Menge im Blut hoch zu halten, zeigen sich dort erst bei stärkerem Zinkmangel eindeutige Hinweise.